Weihnachts-Grußwort von Bürgermeister Joachim Schledt

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

es geht ein turbulentes und für viele von Ihnen sicherlich auch herausforderndes Jahr zu Ende. Gerade als wir uns nach zwei Jahren Corona-Pandemie Stück für Stück zurück in die Normalität bewegten und uns nach langer Entbehrung auf Begegnungen und Gemeinschaft freuten, erschütterte uns der völkerrechtswidrige Angriff von Russland auf die Ukraine. Der Frieden in Europa – eine jahrzehntelange Gewissheit – erschien auf einen Schlag wieder sehr fragil. Der furchtbare Krieg dauert noch immer an, und gerade jetzt in der Weihnachtszeit sind wir mit unseren Gedanken bei allen Menschen, die unter Gewalt und Zerstörung zu leiden haben. In der Ukraine und natürlich auch in vielen anderen Teilen der Welt.

Krieg, Flucht, Energiekrise, Inflation, Klimawandel – in bewegten Zeiten wie diesen neigt man manchmal dazu, vor lauter Krisen das Gute und Schöne aus den Augen zu verlieren. Dabei ist es immer und überall um uns herum zu finden. Als die ersten Schutzsuchenden aus der Ukraine bei uns in Münster ankamen, boten sofort viele von Ihnen Unterstützung, Spenden oder ein Dach über dem Kopf an. Als im August nach wochenlanger Dürre erneut ein verheerender Brand im Wald nahe der Muna ausbrach, waren die Einsatzkräfte von Feuerwehren, Rettungsdiensten, Polizei und Katastrophenschutz sofort zur Stelle, um die Flammen zu bekämpfen und für unser aller Sicherheit zu sorgen. Und auch im ganz Kleinen zeigt sich die gelebte Solidarität in unserem Alltag immer wieder, ob innerhalb einer Nachbarschaft oder in der eigenen Familie.

Auch die vielen Vereine und Religionsgemeinschaften in unserer Gemeinde sind wichtige Stützen unseres sozialen Zusammenhalts. Sie bieten Gemeinschaft und Ausgleich durch Sport, Musik, Glauben oder Kunst und bringen Menschen über Generationen- und Nationalitätsgrenzen hinweg zusammen. Ohne ehrenamtliches Engagement wäre die lebhafte, vielfältige Sport- und Kulturlandschaft in Münster nicht möglich. Erstmals seit zwei Jahren konnten wir 2022 wieder gemeinsam schöne Feste feiern und unbeschwerte Geselligkeit genießen – auch das darf nicht in schlechten Nachrichten untergehen!

An dieser Stelle möchte ich im Namen aller gemeindlichen Gremien den ehrenamtlich und sozial Engagierten in unserer Gemeinde für ihren großen Einsatz ganz herzlich „Danke“ sagen. In Solidarität und Miteinander sind wir in Münster und seinen Ortsteilen sehr stark, das haben wir in der Vergangenheit mehrfach bewiesen. Meine Bitte an Sie lautet daher: Lassen Sie sich auch angesichts von den aktuellen Krisen und Herausforderungen nicht entmutigen und entzweien. Unterstützen Sie einander und seien Sie für Ihre Mitmenschen da. Unser Zusammenhalt ist stärker als Hass und Hetze.

Es wäre nicht ganz aufrichtig, zu sagen, dass die nächsten Wochen und Monate leicht werden. Wir alle sind zum Energiesparen angehalten und kurzzeitige Stromabschaltungen sind nicht gänzlich auszuschließen, das Anlegen kleiner Vorräte daher ratsam. Doch gemeinsam schaffen wir das, da bin ich mir absolut sicher. In guten Zeiten hoffnungsvoll und dankbar zu sein, das ist leicht. Doch wahre Größe zeigt sich dann, wenn man diese Fähigkeiten und den Sinn für das Gemeinsame auch in anspruchsvollen Zeiten nicht verliert. Das ist schließlich eine Kernbotschaft des Weihnachtsfestes, oder?

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien, dass Sie über die Feiertage Zeit und Ruhe für Besinnung, Dankbarkeit und alles, worauf es im Leben wirklich ankommt, finden. Frohe Weihnachten und ein gutes, glückliches und vor allem gesundes neues Jahr 2023.

Ihr

Joachim Schledt
Bürgermeister