Verletztes Rind durch Silvesterknallerei?

17.01.2018

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Einem Rind von Landwirt Günter Huther auf seinem Hof Auf der Beune ist in der Silvesternacht das Horn abgebrochen – vermutlich, weil es im Stall mit zehn Tieren zu panischem Gerangel kam. Direkt neben dem Stall fand Huther abgebrannte Feuerwerkskörper und Leuchtbatterien. Foto: GM

Abgebrannte Knallkörper und Leuchtbatterien direkt neben dem Stall, zutiefst verstörte Rinder und Pferde und ein verletztes Tier: Das ist die traurige Bilanz, die Landwirt Günter Huther auf seinem Hof Auf der Beune von der Silvesternacht von 2017 auf 2018 zieht. Der unsachgemäße Gebrauch von Feuerwerkskörpern durch Unbekannte hätte ihn seine gesamte Existenz kosten können.

Als Landwirt Günter Huther am Neujahrsmorgen bei seinen Rindern im Stall auf seinem Hof am Rande des Gewerbe- und Mischgebiets Auf der Beune nach dem Rechten sieht, fällt ihm auf, dass seine Tiere ungewöhnlich nervös sind – selbst für den Tag nach Silvester. Die laute Böllerei ist bekanntlich für jedes Tier eine nervliche Zerreißprobe. Aber derart verstört hat er seine Rinder bisher noch nie erlebt. Eines der Tiere ist zudem verletzt, stellt er wenig später fest: Ein Horn ist abgerissen, hängt lose vom Kopf des Rindes herunter, darunter klafft eine tiefe Fleischwunde.

Tiere geraten in Panik

„So eine Verletzung kommt hin und wieder mal vor, ist aber selten“, weiß der erfahrene Landwirt. Dass es einen Zusammenhang mit der Silvesternacht geben muss, wird ihm allerdings klar, als er in unmittelbarer Nähe des Stalls unzählige abgebrannte Raketen, Knallkörper und Leuchtbatterien findet. In dem Stall spielten sich daraufhin wohl dramatische Szenen ab. Die Rinder gerieten in Panik, versuchten zu fliehen, was ihnen im Stall natürlich nicht gelang. Das panische Gerangel der Tiere würde die Wunde des einen Rindes erklären.

Wie schwer die Verletzung tatsächlich ist, stellt wenig später der herbeigerufene Tierarzt fest. Er kann für das Rind nichts tun. „Er sagte, das Tier muss die Schmerzen ertragen, bis die Wunde verheilt ist, oder es muss eingeschläfert werden“, schildert Huther.

In den darauffolgenden Tagen magert das Tier zusehends ab, weil es vor Schmerzen kaum frisst. Inzwischen geht es ihm glücklicherweise wieder deutlich besser. Günter Huther kann den unverantwortlichen Umgang einzelner mit Feuerwerkskörpern in unmittelbarer Nähe zum Stall nicht nachvollziehen. Auch die ganz in der Nähe untergebrachten Pferde, darunter eine trächtige Stute, hatten zu leiden, waren tagelang verstört.

Ein Rind, das in der Silvesternacht in dem Stall untergebracht war, ist zudem in der vergangenen Woche verendet. Dabei handelt es sich jedoch nicht um das verletzte Tier. Ob der Tod etwas mit der Knallerei zu tun hat, ist unklar. „Krank war es jedenfalls nicht“, sagt Huther.

Stall hätte Feuer fangen können

Dabei hätte alles noch viel schlimmer kommen können. Günter Huther ist froh, dass der Stall und das Stroh durch die Feuerwerksköper nicht in Brand geraten sind. Der Leichtsinn einzelner hätte seine gesamte Existenz gefährden können.

Für die kommenden Jahre will er aus dem Erlebnis Konsequenzen ziehen. „In Zukunft werde ich an Silvester immer vor Ort sein, um Fotos machen zu können, wenn sich so etwas wiederholen sollte.“ Natürlich setzt der Landwirt aber vor allem auf die Vernunft aller Mitbürger und hofft, dass sich Szenen wie in der Silvesternacht 2017/18 künftig nie wieder abspielen werden.

Bildunterschrift: Einem Rind von Landwirt Günter Huther auf seinem Hof Auf der Beune ist in der Silvesternacht das Horn abgebrochen – vermutlich, weil es im Stall mit zehn Tieren zu panischem Gerangel kam. Direkt neben dem Stall fand Huther abgebrannte Feuerwerkskörper und Leuchtbatterien. Foto: GM