Sturm „Fabienne“ und die Solidarität der Münsterer

09.10.2018

- Kategorien: Leben in Münster,
Sturm „Fabienne“ hatte in Münster am 23. September große Verwüstungen hinterlassen. Aber die Bürger hielten zusammen. Foto: Freiwillige Feuerwehr Münster

Vor zwei Wochen hat Sturm „Fabienne“ Münster mit voller Wucht getroffen und vielerorts für schwere Verwüstungen gesorgt. Doch die Solidarität untereinander war groß: Nachbarn unterstützten sich gegenseitig, halfen einander mit Werkzeug und Arbeitskraft aus. Michael Roßkopf, dessen Haus vom Sturm stark betroffen war, hat Bürgermeister Gerald Frank in einem Schreiben den großen Zusammenhalt geschildert, den er nach dem Sturm erfahren hat und der beispielhaft für die vielen anderen Fälle von Solidarität in Münster steht.

Guten Tag Herr Bürgermeister,

Mein Name ist Michael Roßkopf und ich bin seit Kurzem wieder nach Münster gezogen und lebe hier mit meiner Frau und Kind. Ich habe mit Interesse ihre Erklärung zum Sturmtief Fabienne gelesen.

Ich wollte Ihnen daher gerne noch eine weitere Ausführung der starken Solidarität und Hilfsbereitschaft in der Gemeinde berichten. Das Haus meiner Familie in der Edith-Stein Straße wurde vom Sturmtief ebenfalls stark getroffen. Der Sturm hat das Carport, welches drei KFZ überdachen kann, umgeworfen und darunter zwei Autos begraben. Das Carport lag/liegt zum Teil auf der Straße und hatte die ganze Straße mit Ziegeln bedeckt.

Nachdem sich der Sturm gelegt hatte und man das Ausmaß des Schadens erkennen konnte, war es unglaublich, wie schnell sich die Nachbarschaft zusammen getan hatte, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Von Werkzeug über zwei Anhänger, um die Ziegel wegzuräumen, bis hin zum Elektriker, der den Strom sicherte, wurde uns bei allem geholfen. Zwischenzeitlich waren wir knapp 30 Männer, Frauen und Kinder, die tatkräftig mit anpackten und so innerhalb von einigen Stunden das Carport bis auf die Grundträger zurückbauten. Besonders zu bemerken ist zum einen ein junger Mann, der nicht aus der Nachbarschaft ist und mit dem Fahrrad durch Münster fuhr, um zu sehen, wo er seine Unterstützung anbieten könnte. Und auch die Familien, die selbst die Kinder zum Kehren und Aufräumen mitbrachten.

Wir konnten so Hand in Hand schnellstmöglich die Stelle sichern und waren nicht auf die Feuerwehr, die alle Hände voll zu tun hatte, angewiesen. Meine Familie und ich sind sehr dankbar, dass in der Not die Gemeinschaft so stark zusammenhält. Als Bürgermeister sollten Sie daher wissen, dass die Bürger wirklich sehr große Solidarität zeigen, die heute in der Gesellschaft doch mehr oder minder fehlt. In Münster nicht.

Wir sind froh über die Entscheidung, wieder hierher gezogen zu sein.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Roßkopf

Bildunterschrift: Sturm „Fabienne“ hatte in Münster am 23. September große Verwüstungen hinterlassen. Aber die Bürger hielten zusammen. Foto: Freiwillige Feuerwehr Münster