Eiscafé Venedig verteilt Eis an Alltagshelden

09.04.2020

Daniela Raponi (links) übergibt Maria Albani von Edeka Kampmann gut verpackt eine Eisspende für die Mitarbeiter/innen. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl

Die Saison hatte gerade begonnen, das Eis war frisch gemacht und wartete auf viele Abnehmer, die sich nach dem Winter nach Spaghettieis, Mokkabecher und Co. sehnten – doch dann kam Corona. Wie so viele vor allem kleine und mittelständische Unternehmen trifft die aktuelle Krise und die damit verbundene Ladenschließung auch das Münsterer Eiscafé Venedig hart.

Für die Eisdielen ist die Situation sogar besonders bitter: Anders als Restaurants und Bäckereien, die Liefer- und Abholdienste anbieten dürfen und so immerhin noch einige Einnahmen erzielen können, müssen Eiscafés komplett schließen. Diese Regelung hat das Land Hessen nach einigem Hin und Her getroffen, denn zunächst hatte es geheißen, auch Eis dürfe geliefert werden. Das wurde jedoch rasch revidiert mit der Begründung, Eis gehöre nicht zur Grundversorgung. „Also standen wir auf einmal da mit unserem ganzen Eis und wussten nicht, wohin damit“, erzählt Daniela Raponi, Inhaberin des Eiscafés Venedig, die die meisten Münsterer einfach als „Dani“ kennen.

Über 100 Portionen Eis geliefert

Die köstliche, frische Süßspeise nun einfach zu vernichten, kam für die taffe Geschäftsfrau nicht infrage, selbst wenn sich damit jetzt kein Geld mehr verdienen ließ. Sie wandte sich an Bürgermeister Gerald Frank und gemeinsam entstand die Idee, den Alltagshelden der Corona-Krise wie Kassierer/innen, Ärztinnen/Ärzte, Arzthelfer/innen und Pfleger/innen ein kleines Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, indem man ihnen eine Runde Eis spendierte. „Ich habe mich sehr über dieses großzügige Angebot und das große Engagement von Frau Raponi gefreut“, so Bürgermeister Gerald Frank, „es ist auch ein deutliches Zeichen dafür, dass wir in diesen schwierigen Zeiten alle zusammenhalten.“

Gemeinsam mit der Abteilung Wirtschaftsförderung der Gemeinde Münster wurden Termine bei zwei Supermärkten, einer Drogerie, zwei Arztpraxen und einem Pflegedienst vereinbart. Am vergangenen Mittwoch war es dann so weit: Daniela Raponi lieferte – natürlich unter Berücksichtigung strenger Hygienevorgaben – mehr als 100 Portionen Eis an Münsterer Alltagshelden aus. „Wir haben hier alle jeden Tag gerade unfassbar viel Stress“, sagte Maria Albano, die die Portionen für das Team im Edeka-Kampmann-Markt in Empfang nahm. Eine kleine süße Auszeit kam da gerade recht.

Für jeden einzelnen Alltagshelden in Münster reichte das Eis leider nicht. „Allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die in Lebensmittelgeschäften, Arztpraxen, Drogerien, Pflegeheimen, Apotheken und anderen Einrichtungen arbeiten und dafür sorgen, dass so etwas wie ein Alltag auch jetzt noch möglich ist, möchte ich erneut meinen großen Dank und meine Hochachtung aussprechen“, so der Bürgermeister weiter.

„Eiscafé mit Kauf von Gutscheinen unterstützen“

Für die Raponis und viele andere Ladeninhaber heißt es nun warten und hoffen, dass sich die Lage wieder normalisiert. „Dafür kann jeder von uns etwas tun: Bitte beachten Sie weiterhin die Kontaktverbote und bleiben Sie möglichst zu Hause. So können wir die Ausbreitung des Virus eindämmen“, appelliert der Bürgermeister, „aber unterstützen Sie unsere Eisdielen, Gaststätten und Geschäfte, indem Sie vorhandene Lieferangebote nutzen und Gutscheine kaufen, die man einlösen kann, wenn die Corona-Krise ausgestanden ist.“  Gutscheine vom Eiscafé Venedig gibt es über die Facebook-Seite „Eiscafé Venedig“ und Instagram (@eiscafe_venedig) sowie Telefon 06071-31404 oder 0177-3847684. Mehr Infos zu weiteren Lieferangeboten der Münsterer Betriebe gibt es auf der Webseite der Gemeinde Münster unter dem Link: www.muenster-hessen.de/lieferservice. (MMR)

Bildunterschrift: Daniela Raponi (links) übergibt Maria Albano von Edeka Kampmann gut verpackt eine Eisspende für die Mitarbeiter/innen. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl