Schöffe Thomas Lay: „Ich bin dankbar, das Amt ausüben zu dürfen“

29.03.2023

- Kategorien: Ehrenamt,
Es werden Schöffen für die Amtszeit 2024-2028 gesucht.

Es werden aktuell wieder neue ehrenamtliche Schöffen und Jugendschöffen für die Amtszeit 2024-2028 gesucht. Die Gemeinde Münster hat mit Thomas Lay – einem langjährigen Schöffen aus Münster – gesprochen und ihn nach seinen persönlichen Eindrücken aus seiner Zeit als ehrenamtlicher Richter am Jugendgericht und Amtsgericht Dieburg gefragt. Derzeit ist er Ersatzschöffe.

Das Interview führte Giulia Dries

Haben Sie viel Zeit für das Ehrenamt aufbringen müssen?

Man kann es nicht vorhersehen, aber alle ein bis zwei Monate gibt es eine Verhandlung oder auch mal zwei an einem Tag. Es kann anstrengend werden, aber es bereichert den alltäglichen Trott und ist ein erstrebenswertes Ehrenamt mit durchaus persönlichem Benefit.

Hat Ihnen die Arbeit Spaß gemacht und würden Sie wieder ein Schöffe werden wollen?

Von Spaß zu sprechen ist hier vielleicht der falsche Ausdruck. Immerhin geht es um ernste Angelegenheiten, die – gerade bei Jugendlichen – im Urteil über deren Zukunft entscheiden. Ich würde es auf jeden Fall wieder machen. Man bekommt Einblicke in verschiedene soziale Gesellschaftsstrukturen und bewertet viel unvoreingenommener seine Mitmenschen. Das empfinde ich als Gewinn und bin dankbar, das Amt ausüben zu dürfen.

War es manchmal stressig, ein Schöffe zu sein?

Man sollte schon wach, aufmerksam und bei der Sache sein. Das kann durchaus auch mal anstrengend werden, wenn man das Amt ernst nimmt. Was die Vereinbarkeit mit dem Beruf angeht: Der Arbeitgeber stellt den Schöffen frei. Ein guter Arbeitgeber wird keinen Verdienstausfall berechnen. Fahrtgeld kann bei Gericht beantragt werden – auch diese Dinge sind eine gute Unterstützung.

Thomas Lay hat über viele Jahre Erfahrungen als ehrenamtlicher Richter am Jugendgericht und Amtsgericht Dieburg gesammelt, derzeit ist er Ersatzschöffe. Foto: privat
Bildunterschrift: Thomas Lay hat über viele Jahre Erfahrungen als ehrenamtlicher Richter am Jugendgericht und Amtsgericht Dieburg gesammelt, derzeit ist er Ersatzschöffe. Foto: privat

Infos und Bewerbung

Die Amtszeiten der Schöffen und Jugendschöffen in den Amtsgerichten enden in diesem Jahr. Für die neue Amtszeit (2024-2028) stellen die Städte und Gemeinden Vorschlagslisten auf. Die Gemeinde Münster (Hessen) sucht hierfür interessierte Bürgerinnen und Bürger. Die Bewerbungsformulare sind auf der Internetseite der Gemeindeverwaltung zu finden: https://www.muenster-hessen.de/schoeffenwahl2023.

Die Aufnahme in die Listen stellt lediglich eine Wahlchance dar. Die Schöffinnen und Schöffen werden durch einen Wahlausschuss beim Amtsgericht bestimmt. Folgende Abgabefristen sind zu beachten: Interessierte für den Bereich Jugendschöffen können sich bis spätestens zum 05.04.2023 melden. Bewerbungen für den Schöffendienst nimmt die Gemeindeverwaltung bis spätestens zum 26.04.2023 entgegen. Bei Fragen ist die Hauptverwaltung der Gemeinde Münster (Hessen) unter 06071/3002-401 oder hauptverwaltung@muenster-hessen.de gerne für Sie da.