Radweg zwischen Münster und Eppertshausen: Es werde Licht!

05.12.2019

- Kategorien: Klimaschutz,
Die Bürgermeister Gerald Frank und Carsten Helfmann eröffneten gemeinsam mit Landrat Klaus-Peter Schellhaas und weiteren Gästen die neue Radwegbeleuchtung. Fotos: GM/Meike Mittmeyer-Riehl

Am Dienstagabend ist die Radwegbeleuchtung auf der Strecke zwischen Münster und Eppertshausen von Landrat Klaus-Peter Schellhaas und den Bürgermeistern Gerald Frank und Carsten Helfman offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Mit einer innovativen Sensor-Technik ist nun sichergestellt, dass Schüler und Pendler auch bei Dunkelheit sicher unterwegs sind, ohne dass Insekten und Tiere durch zu viel Licht unnötig gestört werden. Das Projekt mit buchstäblicher Strahlkraft ist in dieser Form einzigartig in Deutschland.

Radfahrern, die den Feldweg zwischen Münster und Eppertshausen nutzen, geht nun im wahrsten Sinne des Wortes stets ein Licht auf, wenn sie bei Dunkelheit auf der Strecke unterwegs sind. Der Radweg wurde mit einer innovativen, stromsparenden und umweltschonenden LED-Präsenzmeldetechnik ausgestattet. Das bedeutet: Die 35 Laternen werden erst aktiviert, wenn auch tatsächlich ein Radler den Weg befährt. Auf diese Weise werden eine unnötige „Lichtverschmutzung“ sowie eine Irritation von Insekten und anderen Tieren vermieden. Am Dienstag ist die neue Beleuchtung im Beisein von Landrat Klaus-Peter Schellhaas, Münsters Bürgermeister Gerald Frank und Eppertshausens Bürgermeister Carsten Helfmann sowie weiteren Gästen und Projektpartnern offiziell, aber rein symbolisch in Betrieb genommen worden. Funktionstüchtig waren die Lampen auch schon einige Wochen zuvor.

Die umweltfreundliche Radwegbeleuchtung ist ein weiterer wichtiger Schritt der Klimaschutzkommune Münster hin zu einer Stärkung des Radverkehrs. „Die Strecke wird von zahlreichen Schülerinnen und Schülern sowie Pendlern zur Dreieichbahn genutzt, die nun auch in der dunklen Jahreszeit stets sicher ihr Ziel erreichen können“, betont Bürgermeister Gerald Frank. Das interkommunale Projekt zwischen Münster und Eppertshausen wird zu großen Teilen durch Fördermittel aus dem LEADER-Topf der Europäischen Union finanziert. Von den Gesamtkosten in Höhe von 310.000 Euro entfallen rund 121.807 Euro auf Fördermittel. Münster trägt lediglich einen Eigenanteil in Höhe von 116.700 Euro.

Interkommunale Zusammenarbeit mit Strahlkraft

Landrat Schellhaas lobte das Projekt als Beispiel vorbildlicher interkommunaler Zusammenarbeit mit – im wahrsten Sinne des Wortes – Strahlkraft. Münsters Klimaschutzmanager und Projektleiter Eric Maercker hatte das Vorhaben in den vergangenen Monaten vorangetrieben. Planungen für eine Radwegbeleuchtung gab es bereits vor Jahren. Wie die konkrete Umsetzung aussehen sollte, war Gegenstand langer Diskussionen, da zahlreiche Akteure in die Gespräche eingebunden wurden, etwa Hessen Mobil, die Untere Verkehrsbehörde, der ADAC, die Untere Naturschutzbehörde sowie auch lokale Umweltverbände.

Bedenken gab es vor allem wegen einer möglichen Lichtverschmutzung in einem Bereich, in dem sich unzählige Tiere tummeln. „Die nun zum Einsatz gekommene, innovative Technik löst dieses Problem, da sie sowohl energiesparend als auch umweltschonend ist“, erläutert Eric Maercker. Auch ohne die gute Kooperation mit den örtlichen Landwirten wäre das Projekt in dieser Form nicht zustande gekommen.

Bislang kam die sogenannte Präsenzsensorik lediglich zweimal in ganz Deutschland zum Einsatz: In Ostfriesland und Heidelberg. Und seit Kurzem jetzt eben auch zwischen Münster und Eppertshausen – erstmals als Verbindungsader zweier Kommunen und außerhalb einer geschlossenen Ortschaft. „Auch hier bestätigt sich durch die innovative, extrem energieeffiziente Technik wieder einmal, dass die Gemeinde Münster zur Avantgarde in Sachen Klimaschutz gehört“, sagt Gerald Frank.