Natur pur beim Gemarkungsrundgang

24.09.2019

Ronny Kolb (rechts), Leiter des Dieburger Forstamtes, gab einen Überblick über die gravierenden Schäden, die Sturm „Fabienne“ vor einem Jahr im Münsterer Wald hinterlassen hat. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl

Knapp 200 Teilnehmer waren der diesjährigen Einladung der Gemeinde Münster zum Gemarkungsrundgang gefolgt. Diesmal drehte sich alles um das Thema „Natur“. Der Startschuss fiel im Freizeitzentrum, wo der Erste Beigeordnete Jan Stemme – in Vertretung für den kurzfristig erkrankten Bürgermeister – die Gäste begrüßte.

Der erste Stopp wurde zwischen dem See am Freizeitzentrum und dem Muna-Wald eingelegt, wo die Nabu-Ortsgruppe und die Gemeinde Münster das Parkwald-Projekt planen. Ziel ist es, dort ökologisch wertvolle Übergangsbereiche zwischen Wald und Feldflur zu schaffen, die in der Natur inzwischen sehr selten geworden sind, erläuterte Matthias Kisling von der Unteren Naturschutzbehörde.

„Fabienne“ und Feuer hinterlassen ein Bild der Verwüstung

Nächste Station war der von Sturm „Fabienne“ vor ziemlich genau einem Jahr stark in Mitleidenschaft gezogene Waldabschnitt entlang der Tongrubenschneise, wo der Dieburger Revierförster Ronny Kolb die gravierenden Schäden noch einmal zusammenfasste: Münster war der am stärksten betroffene Wald, 30 Hektar wurden verwüstet. Die traurige Folge ist auch ein Jahr später deutlich zu sehen: Dort, wo vorher dichter Wald war, klaffen riesige Lücken.

Nur ein kleines Stück weiter ein noch traurigeres Bild: Der Waldbrand hatte Anfang Juli bei der Hitze und Trockenheit leichtes Spiel, die umgestürzten und abgeknickten Bäume fingen rasch Feuer. Stefan Hebeling von der Feuerwehr Münster blickte auf den beispiellosen Einsatz zurück, bei dem insgesamt elf Millionen Liter Löschwasser durch 13 Kilometer Schlauchleitung gejagt wurden, um der Flammen Herr zu werden.

Einzigartige Naturlandschaften in der „Muna“

Anschließend gab Meike Mittmeyer-Riehl, Pressesprecherin der Gemeinde Münster, einen kurzen Überblick über das geplante naturpädagogische Angebot in der „Muna“. Dort haben sich seit dem Abzug der Amerikaner vor fast 30 Jahren vom Menschen unberührt einzigartige Naturlandschaften entwickelt, die vielen seltenen Arten ein Zuhause bieten. Die Gemeinde Münster will einen Teil der „Muna“ gemeinsam mit dem Bundesforst und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, der das Gelände gehört, für die Öffentlichkeit zugänglich machen.

Zum Abschluss bat Jan Stemme die Teilnehmer noch um Spenden für das Projekt „555 neue Bäume für Münster“. Diese Anzahl an Bäumen fiel den Stürmen „Fabienne“ und „Eberhard“ sowie Pilzbefall oder Krankheit in den vergangenen drei Jahren zum Opfer. Ersatzpflanzungen sind teuer: Um die 1.000 Euro kostet ein einziger Baum! Aus diesem Grund hat die Gemeinde Münster eine Spendenaktion gestartet. Der gelungene Rundgang klang traditionell bei Suppe, Würstchen und Getränken von Axel Rüb im Freizeitzentrum aus.

555 Bäume für Münster – jetzt spenden

Spendenkonto: Gemeinde Münster
IBAN: DE14 5085 2651 0030 9259 78
BIC: HELADEF1DIE, Sparkasse Dieburg
Verwendungszweck: 555 neue Bäume für Münster

Bildunterschrift: Ronny Kolb (rechts), Leiter des Dieburger Forstamtes, gab einen Überblick über die gravierenden Schäden, die Sturm „Fabienne“ vor einem Jahr im Münsterer Wald hinterlassen hat. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl