Ob Zigarettenkippen, gefüllte Hundekotbeutel, Flaschen oder Plastikverpackungen: Müll wird von manchen einfach achtlos fallen gelassen, in Parks, im Wald, auf Gehwegen und Plätzen. Das verschandelt nicht nur das Ortsbild, sondern gefährdet auch Natur und Tierwelt, denn Giftstoffe gelangen ins Grundwasser und Plastik bleibt über Jahrtausende im Umweltkreislauf. Nun sieht Münster rot – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Seit einiger Zeit werden alle rund 220 öffentlichen Mülleimer nicht mehr mit farblosen, sondern mit knallroten Mülltüten bestückt. Bürgermeister Joachim Schledt erläutert den Schritt: „Die Hoffnung dahinter ist, dass die Müllgefäße durch die Signalfarbe besser sichtbar sind und Abfall dort entsorgt wird, wo er hingehört und nicht einfach in der Natur.“
Nur ein kleiner Beitrag
Für das noch weitaus größere Problem massiver illegaler Müllablagerungen, das in letzter Zeit neue, unappetitliche Ausmaße erreicht (wir haben mehrfach berichtet) sind die roten Tüten indes natürlich keine Lösung. Oft haben die Bauhof-Mitarbeitenden mit großen Mengen Schutt und Unrat zu kämpfen, die sicherlich nicht aufgrund von schlecht sichtbaren Mülleimern illegal in der Landschaft entsorgt wurden. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Beseitigung des stinkenden Unrats eine Zumutung und bindet wertvolle Ressourcen, wodurch andere wichtige Aufgaben liegen bleiben.
Illegale Müllentsorgung kann mit hohen Bußgeldern geahndet werden. Bei der Bekämpfung des Problems ist die Gemeinde Münster auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen: Illegale Ablagerungen können jederzeit unabhängig von den Rathaus-Öffnungszeiten über den digitalen „Kümmerkasten“ gemeldet werden, den es auch als App gibt (www.muenster-hessen.de/buergerservice-verwaltung/kuemmerkasten). Zeugen, die Hinweise geben können oder vielleicht ein Autokennzeichen notiert haben, können sich auch gern vertraulich an das Ordnungsamt der Gemeinde wenden: ordnungsamt@muenster-hessen.de. (MMR)
Bildunterschrift: Wer in Münster in einen Mülleimer schaut, sieht jetzt rot. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl