Lockerungen der Corona-Vorgaben: Rathaus, Sport, Kitas und Co. – Wie geht es in Münster weiter?

11.05.2020

Viele Bürgerinnen und Bürger fragen sich, was die vom Land Hessen beschlossenen Lockerungen der Corona-Regelungen für Münster bedeuten und wie es nun weitergeht. Bürgermeister Gerald Frank appelliert: „Weiterhin auf der Hut sein!“

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

nachdem es gelungen ist, die Infektionsrate des Coronavirus abzubremsen, können die ersten, vorsichtigen, ersehnten Lockerungen vorgenommen werden. Allerdings ist es ein Trugschluss, anzunehmen, dass die Pandemie überwunden sei. Im Gegenteil: Das Virus ist genauso gefährlich wie vorher. Wir dürfen jetzt nicht leichtsinnig sein und unsere Erfolge aufs Spiel setzen. Die Regierung setzt auf Eigenverantwortung von uns allen und dem müssen wir gerecht werden. Wenn jetzt wieder gelockert wird und es überall wieder etwas enger wird, müssen wir weiterhin auf der Hut sein und streng auf Mindestabstand sowie die Einhaltung der Hygienebedingungen achten.

Im Folgenden sind die wichtigsten vom Land Hessen in der vergangenen Woche gefassten Beschlüsse in Bezug auf die Coronavirus-Pandemie aufgeführt: Unter anderem dürfen in Kürze Gaststätten und Hotels unter Beachtung strenger Hygiene- und Abstandsvorschriften wieder öffnen, Breitensport wird teilweise wieder ermöglicht und die Kindertagesstätten werden für einen eingeschränkten Regelbetrieb ab Anfang Juni vorbereitet (einen Überblick über die wichtigsten Beschlüsse in Hessen gibt es auch hier unter diesem Link).

Wann öffnet das Rathaus?

Auch in Münster fragen sich viele Bürgerinnen und Bürger, wie es nun weitergeht, zudem erreichen die Gemeindeverwaltung vermehrt Nachfragen, wann das Rathaus wieder öffne. Das Wichtigste gleich vorweg: Eine uneingeschränkte Rathaus-Öffnung für Besucherströme wird es in absehbarer Zeit nicht geben. Zu groß ist die Gefahr von Massenansammlungen, die insbesondere in engen geschlossenen Räumlichkeiten unbedingt vermieden werden müssen.

Derzeit werden Vorkehrungen getroffen, um noch im Laufe des Monats Mai eine eingeschränkte Öffnung für Einzelpersonen nach vorheriger Terminvereinbarung zu ermöglichen, sofern ein persönlicher Kontakt zwingend erforderlich ist. Dies ist beispielsweise bei der Beantragung oder Verlängerung von Ausweisdokumenten nötig. Aktuell es ist es jedoch noch nicht möglich, persönliche Termine zu vereinbaren, denn zunächst müssen Schutzvorrichtungen – also etwa Plexiglasscheiben im Einwohnermeldeamt – installiert werden. Aufgrund der hohen Nachfrage nach diesen Produkten kommt es aktuell zu längeren Wartezeiten.

Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger daher noch um etwas Geduld. Wir tun alles dafür, sie und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich vor einer Infektion zu schützen. Wir müssen unbedingt verhindern, dass wieder neue Infektionsherde entstehen, denn das Virus ist nach wie vor hochansteckend und insbesondere für Risikogruppen gefährlich. Sobald es möglich ist, persönliche Termine für dringende Anliegen zu vereinbaren, wird auf der Webseite der Gemeinde Münster sowie in der lokalen Presse darüber informiert. Bei allen anderen Anliegen, die nicht zwingend einen persönlichen Kontakt vorschreiben, wird auch weiterhin darum gebeten, sich telefonisch oder per Mail mit der Verwaltung in Verbindung zu setzen – alle Abteilungen sind wie gewohnt erreichbar.

Sport und Sportstätten: Wann können wir wieder trainieren?

Seit dem 9. Mai ist laut den Beschlüssen aus Wiesbaden auch Breitensport teilweise wieder möglich, sofern er kontaktfrei ausgeübt wird, ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen Personen eingehalten wird, Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen beachtet und keine Dusch- und Waschräume etc. genutzt werden. Derzeit bereitet die Gemeindeverwaltung ein Informationsschreiben an alle Vereine vor, die gemeindliche Sportstätten nutzen. Darin werden sie auf die Voraussetzungen hingewiesen, die erfüllt sein müssen, um den Sportbetrieb schrittweise wiederaufzunehmen. Für die Einhaltung der Vorgaben sind die Vereine verantwortlich.

Wann öffnen die Kitas?

Die Beschlüsse in Hessen sehen vor, vom System der erweiterten Notbetreuung bis Anfang Juni zu einem Modell des eingeschränkten Regelbetriebes überzugehen. Wir wissen, wie schwierig die Situation derzeit bei vielen Eltern mit kleinen Kindern ist. Kitas sind jedoch eine große Herausforderung, da Vorschriften wie Abstandsregeln bei Kleinkindern nur sehr schwer eingehalten werden können. Derzeit laufen intensive Abstimmungen zwischen den Kreiskommunen und dem Landkreis. Sobald klar ist, wie der eingeschränkte Regelbetrieb ab Juni aussehen kann, werden wir rechtzeitig darüber informieren.

Lockerungen setzen auf Eigenverantwortung

Die beschlossenen Lockerungen setzen auf die Eigenverantwortung von allen Bürgerinnen und Bürgern. Nach wie vor ist es wichtig, sich an Abstands- und Hygieneregelungen zu halten, auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln bleibt verpflichtend. Für den Fall, dass im Landkreis die Zahl der Infizierten auf über 50 pro 100.000 Einwohner steigt, müssen Lockerungen wieder zurückgenommen werden. Aktuelle Fallzahlen werden ausschließlich kreisweit erhoben und können auf https://perspektive.ladadi.de eingesehen werden.

Ihr Gerald Frank, Bürgermeister