Kostenloses Leitungswasser: Münster rehydriert mit „Refill“
19.07.2023
Bereits jetzt bekommen wir die Auswirkungen des globalen Klimawandels zu spüren: Die Sommer werden immer heißer. Daten des Deutschen Wetterdienstes zufolge hat sich die Zahl der Hitzetage pro Sommer seit den siebziger Jahren bereits mehr als verdoppelt. In den kommenden Jahrzehnten werden Hitzewellen und Dürren voraussichtlich noch häufiger. Insbesondere für ältere, schwangere oder vorerkrankte Menschen kann Hitze sehr gefährlich werden.
Städte, Gemeinden, Unternehmen und alle Bürgerinnen und Bürger müssen sich auf diese neuen Bedingungen einstellen und Maßnahmen zum Hitzeschutz treffen. Ein kleiner, aber entscheidender Baustein dafür ist: Wasser. Ausreichend zu trinken ist bei Hitze nämlich unerlässlich. Aber gerade wenn man in großer Sommerhitze unterwegs ist, gehen Vorräte schnell zur Neige. Öffentliche Trinkbrunnen sind in Deutschland eher noch die Ausnahme. Um diese Lücke zu schließen und zusätzlich ein Zeichen gegen Plastikmüll zu setzen, gibt es die Initiative „Refill“ (deutsch „Auffüllen“), der sich die hessische Klimakommune Münster nun angeschlossen hat.
Ziel: ein Netz aus Trinkwasser-Stationen
Das Prinzip: Öffentliche Einrichtungen, Firmen, Restaurants und Co. bieten kostenloses Leitungswasser an, das sich Passantinnen und Passanten in ihre mitgebrachte Trinkflasche abfüllen dürfen. Alle „Refill“-Stationen tragen sich unter https://refill-deutschland.de mit ihren Kontaktdaten in eine interaktive Karte ein, drucken sich das Logo aus und hängen es außen an die Tür, um als Auffüll-Station erkennbar zu sein. Auf diese Weise entsteht nach und nach ein Netz an Trinkwasser-Stationen, damit bei Hitze niemand auf dem Trockenen sitzen bleiben muss.
Das Rathaus Münster ist die erste „Refill“-Station im Gemeindegebiet. Dabei soll es aber natürlich nicht bleiben. „Wir würden uns freuen, wenn sich viele Firmen und Einrichtungen der Initiative anschließen“, betont Bürgermeister Joachim Schledt. „Aufwand und Kosten bleiben gering, aber jede einzelne Trinkwasser-Auffüllstation trägt dazu bei, Menschen zum ausreichenden Trinken bei Hitze zu bewegen und den Plastikmüll zu reduzieren, der insbesondere durch Einweg-Getränkepackungen entsteht.“ Damit das Auffüllen auch wirklich nachhaltig ist und Plastik einspart, bitte das eigene Trinkgefäß nicht vergessen. Übrigens: Die Qualität des Leitungswassers wird in Deutschland engmaschig kontrolliert, daher kann es bedenkenlos getrunken werden. Guten Durst! (MMR)
Als “Refill”-Station eintragen – so geht’s:
-
- Unter https://refill-deutschland.de/werde-refill-station/ das Formular ausfüllen
- Logo ausdrucken oder Aufkleber bestellen (auch unter obigem Link zu finden)
- Schild/Aufkleber an die Tür hängen
- Fertig!
Bildunterschrift: Hereinspaziert und rehydriert: Das Rathaus Münster ist jetzt die erste „Refill“-Station im Gemeindegebiet. Bürgermeister Joachim Schledt hofft auf viele weitere Einrichtungen, die sich der Initiative anschließen. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl