Interview mit Autor Michael Kibler: „Ein Krimi aus Münster – warum nicht?“

17.11.2022

Krimiautor Michael Kibler liest am 29. November in Münster aus seinem neuesten Buch „Stiller Hass“ vor. Foto: Jürgen Röhrscheid/www.roehrscheid-fotografie.de

Am Dienstag, 29. November 2022 liest Autor Michael Kibler im Foyer der Kulturhalle Münster aus seinem gerade erst erschienenen Krimi „Stiller Hass“ vor. Im Gespräch mit der Gemeinde Münster verrät der Erfolgsautor, wie er Inspirationen findet, wie es sich anfühlt, ein druckfrisches Buch in den Händen zu halten und warum er sich vorstellen kann, auch mal einen Krimi über Münster zu schreiben.

Das Interview führte Meike Mittmeyer-Riehl

Herr Kibler, Sie sind gebürtiger Heilbronner, leben aber schon lange in Darmstadt. Warum gerade dort?

Meine Mutter hat mich 1976 nach Darmstadt gezogen, sozusagen. Meine Großeltern haben damals auch in Darmstadt gewohnt. Und so habe ich über die Jahre hier Wurzeln geschlagen. Als meine Mutter nochmals wegziehen wollte, da habe ich sehr deutlich gemacht, dass ich hier bliebe. Sie ist übrigens auch bis zu ihrem Lebensende in Darmstadt geblieben.

Die meisten Ihrer Krimis spielen ja auch in Ihrer Wahl-Heimat. Ist Darmstadt so schaurig oder warum eignet sich die Stadt so gut dafür?

Es gibt so einen Grundsatz bei Schriftstellerinnen und Schriftstellern: „Schreibe über das, was du kennst.“ Das macht es mir dann in Darmstadt eher einfach. Ich liebe meine Stadt – und gebe ihr auf diese Weise auch etwas zurück.

Wie gehen Sie bei Ihrer Recherche vor – begleiten Sie manchmal auch „echte“ Kommissare bei der Arbeit?

Ja, zum Glück! Mein Motto ist: „Meine Romane müssen nicht wahrscheinlich, aber möglich sein.“ Und zum Glück habe ich in zwischen ein paar Kontakte bei der Polizei – aber nicht nur bei ihr – die meine Geschichten in Richtung „Möglichkeit“ erden.

Wie kommen Sie eigentlich auf Ihre Tatorte? Gehen Sie spazieren, sehen einen Platz und denken sich: Ach, da könnte eine Leiche liegen?

Ja, durchaus. Manchmal muss ich die Leichen aber auch nach dramaturgischen Gesichtspunkten drapieren.

Ihr neuester Krimi „Stiller Hass“ ist soeben erschienen. Was ist das für ein Gefühl, das druckfrische Buch erstmals in den Händen zu halten?

So ein tolles! Das Schreiben, das Redigieren – und dann endlich tatsächlich das Buch in der Hand!! Wow! WOW!

Am 29. November kommen Sie zu einer Lesung in die Kulturhalle. Wäre das beschauliche Münster nicht auch mal ein geeigneter Krimi-Schauplatz?

(lacht) Ach, wissen Sie, ich glaube, jeder Ort, in dem ich inzwischen eine Lesung gemacht habe, hat diese Frage gestellt. Aber, ja, Münster. Warum nicht? In Münster-Breitfeld ist einmal eine ukrainische Musik-Gruppe aufgetreten, die ich sehr schätze: „Nactja i Potop“. Ich werde darüber nachdenken. Mit einer gewissen Hartnäckigkeit haben es ja auch andere Orte in meine Krimis geschafft. Und eine sehr, sehr gute Freundin von mir hat einmal in Altheim gewohnt. Also…

Über den Autor

Dr. Michael Kibler wurde 1963 in Heilbronn geboren und ist Darmstädter aus Leidenschaft. Er studierte an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt, im Hauptfach Germanistik mit den Nebenfächern Filmwissenschaft und Psychologie. Schreiben ist Passion seit mehr als der Hälfte seines Lebens. Weshalb er seit 1991 als Texter, Schriftsteller und PR-Profi arbeitet – seit 2002 freiberuflich. Sein Schwerpunkt sind Krimis.

Über das Event

2019 haben die Büchereien Münster und Altheim den Hessischen Bibliothekspreis gewonnen. Um diese besondere Auszeichnung noch mal gebührend zu feiern, haben die Büchereien Krimiautor Michael Kibler nach Münster eingeladen. Er liest am Dienstag, 29. November um 19 Uhr im Foyer der Kulturhalle aus seinem neuesten Buch “Stiller Hass”. Die Veranstaltung ist ausgebucht, es gibt eine Warteliste: https://t1p.de/5czdo. Vielen Dank an die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die mit dem Preisgeld diesen Abend finanziert.

Bildunterschrift: Krimiautor Michael Kibler liest am 29. November in Münster aus seinem neuesten Buch „Stiller Hass“ vor. Foto: Jürgen Röhrscheid/www.roehrscheid-fotografie.de