„Ich lebe und arbeite in Münster“

21.01.2019

Claudia Goes (Fachgebietsleitung Arbeitgeberservice im kommunalen Jobcenter), Roman Gebhardt (Leiter des kommunalen Jobcenters), Bürgermeister Gerald Frank, Kreis-Sozialdezernentin Rosemarie Lück und Rüdiger Heim (Fachbereichsleiter Zentrale Dienste des kommunalen Jobcenters) eröffneten am Donnerstag die Veranstaltung „Ich lebe und arbeite in Münster“. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl

Am Donnerstag ist der Startschuss für das Regionalprojekt „Ich lebe und arbeite in Münster!“ der Kreisagentur für Beschäftigung in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Münster gefallen. Ziel ist es, motivierte und qualifizierte Arbeitssuchende vor Ort intensiv zu unterstützen und sie möglichst in ortsansässigen Unternehmen in Beschäftigung zu bringen.

Nach einem bereits sehr erfolgreichen Durchlauf 2013 nimmt die Gemeinde Münster in diesem Jahr erneut an dem Regionalprojekt teil, das die Kreisagentur für Beschäftigung des Landkreises Darmstadt-Dieburg vor über zehn Jahren ins Leben gerufen hat. Seither haben mit Unterstützung des Projekts schon zahlreiche Arbeitssuchende im gesamten Landkreis erfolgreich eine Beschäftigung gefunden.

Zum Auftakt des Projekts, das bis September läuft, konnte Bürgermeister Gerald Frank am vergangenen Donnerstag als Gäste Kreis-Sozialdezernentin Rosemarie Lück, den Leiter des kommunalen Jobcenters, Roman Gebhardt, sowie die Fachgebietsleitung Arbeitgeberservice im kommunalen Jobcenter, Claudia Goes, im Sitzungssaal des Rathauses begrüßen. Auch Mitglieder des Gemeindevorstandes und der Gemeindevertretung waren gekommen. Haupt-Akteure des Tages waren jedoch die Arbeitssuchenden, die das Projekt in den kommenden neun Monaten begleiten wird.

„Warum ausgerechnet ich?“

Eingeladen wurden insgesamt 73 Münsterer, die bereits seit Längerem auf Jobsuche sind und die von ihrem Fallmanager für das Projekt vorgeschlagen wurden, erläuterte Claudia Goes. Die Projektarbeit wird künftig in kleineren Gruppen fortgeführt. Insgesamt gibt es in der Gemeinde rund 800 Menschen, die Arbeitslosengeld 2 erhalten (darunter fallen auch Kinder von ALG2-Beziehern). „Warum wurde ausgerechnet ich eingeladen?“, wollte einer der Teilnehmer wissen.

“Weil Ihr Fallmanagement der Meinung war, dass es Sie weiterbringt“, sagte Projektleiter Aleksander Vukovic. „Sie gehören hier also zu einer sehr erlesenen Gruppe.“ Eine derart intensive Betreuung ist in der Kreisagentur für Beschäftigung, in der auf einen Fallmanager statistisch gesehen bis zu 190 Arbeitssuchende kommen, keinesfalls möglich. Umso besser stehen die Chancen, dass die Teilnehmer während der Projektlaufzeit Arbeit finden.

Zwei Mal wöchentlich werden sie sich ab März in Kleingruppen treffen, um eigene Stärken zu entdecken und herauszuarbeiten, ein Bewerbungstraining zu absolvieren und Anregungen für kreative Anschreiben zu bekommen. Hinzu kommen Einzelgespräche, umriss der Leiter des kommunalen Jobcenters, Roman Gebhardt, den Ablauf. „Unser Standpunkt ist: Sie alle haben Kenntnisse und Fähigkeiten, die nicht im Zeugnis auftauchen. Die gilt es herauszukitzeln.“

Das Gute liegt oft so nah

Bürgermeister Gerald Frank lobte das Projekt als große Chance, Bürgern an ihrem Wohnort zu einem Arbeitsplatz zu verhelfen. „Die Anforderungen an Jobsuchende sind heutzutage sehr hoch, oft müssen weite Distanzen zum Arbeitsplatz zurückgelegt werden, was natürlich auch mit hohen Kosten verbunden ist.“ Dabei liegt das Gute oft so nah, auch in Münster gibt es unbesetzte Arbeitsplätze, die Nachfrage nach Fachkräften ist hoch. Um beide Seiten zusammenzubringen, sind lokale Unternehmen in das Projekt eingebunden. „Wenn man heutzutage eine Arbeitsstelle sucht, ist es immer noch wichtig, dass man jemanden kennt, der jemanden kennt“, hob Sozialdezernentin Rosemarie Lück die Bedeutung von Netzwerken bei der Jobsuche hervor. Tatsächlich sind nur etwa 38 Prozent der vakanten Stellen offiziell ausgeschrieben – der Rest ergibt sich über das sprichwörtliche Vitamin B.

Wenn das Regionalprojekt Anfang September zu Ende geht, wird sich die Zahl der Teilnehmer vielleicht erheblich reduziert haben. Das ist zumindest die Hoffnung aller Beteiligten, denn: Finden die Arbeitssuchenden während der kommenden Monate einen Job, müssen sie natürlich nicht bis zum Schluss zu den Treffen kommen. Vitamin B hat dann erfolgreich seine Wirkung entfaltet.

Bildunterschrift: Claudia Goes (Fachgebietsleitung Arbeitgeberservice im kommunalen Jobcenter), Roman Gebhardt (Leiter des kommunalen Jobcenters), Bürgermeister Gerald Frank, Kreis-Sozialdezernentin Rosemarie Lück und Rüdiger Heim (Fachbereichsleiter Zentrale Dienste des kommunalen Jobcenters) eröffneten am Donnerstag die Veranstaltung „Ich lebe und arbeite in Münster“. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl