Große Bürgerbeteiligung bei 1. Sicherheitskonferenz im Rahmen der Initiative KOMPASS in Münsters Rathaus

12.03.2025

Sich an seinem Wohnort sicher zu fühlen, ist ein wichtiger Faktor der Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger einer Kommune. Kein Wunder, dass dies Rathauschef Joachim Schledt ein wichtiges Anliegen ist, weshalb die Gemeinde Münster vor ziemlich genau einem Jahr sogenannte KOMPASS-Kommune wurde und sich damit einem Projekt des Hessischen Innenministeriums anschloss, das sich die Sicherheit von Kommunen zum Ziel gesetzt hat.

Wie machen wir Münster sicher?

Stellvertretender Dieburger Polizeidienststellenleiter Florian Tilsner stellt im gut gefüllten Sitzungssaal in einer Präsentation das KOMPASS-Programm vor, das versuche über die Zusammenarbeit zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Polizei und Kommune über eine Analyse Maßnahmen zu erarbeiten, um die Sicherheit sowie das Sicherheitsempfinden der Bewohner zu stärken. Dass Münster mittlerweile in Hauptkommissar Michael Becker einen „Schutzmann vor Ort“ hat, ist bereits Teil dieser Maßnahmen. In Bürgersprechstunden im Rathaus können sich die Münsterer hier schon seit 2024 professionellen Rat zu allen ihren Fragen und Bedenken einholen. Weitere Schritte sollen hier entsprechend der ausgemachten Problemfelder folgen.

Münster ist sicher!

Zumindest laut der Zahlen. In der vorgelegten Statistik zur Kriminalitätslage Tilsners liegt Münster 25% unter dem Durchschnitt im Kreisvergleich. Dennoch weist er daraufhin, dass die Statistik die Entwicklung von 2021-2023 betrachte. Gerade im Bereich Körperverletzung sei das Potenzial für Streitigkeiten bspw. in großen Gruppen oder Kneipen in Zeiten von Corona-Schließungen viel geringer gewesen. Ebenfalls vermute er, dass die Zahlen der Rauschgiftdelikte für 2024 aufgrund der Legalisierung von Cannabis einen Rückgang erfahren haben werden.

Im Bereich der Unfälle können gewisse Brennpunkte ausgemacht werden, bei denen das Münsterer Ordnungsamt bereits an einigen Stellen reagiert hat: So läuft die Ampel an der Kreuzung Altheimer Straße/ Frankfurter Straße mittlerweile rund um die Uhr, um hier für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen.

Erkenntnisse aus Bürgerbefragung

Auch, wenn die Zahlen Sicherheit versprechen, gibt es bei Einigen der 231 Umfrageteilnehmenden der durch Gemeinde Münster 2024 durchgeführten Umfrage Unsicherheiten. Ordnungsamtsleiter Jens Pfeiffer erläutert in seiner Präsentation die Ergebnisse: 64% der befragten Personen fühlten sich an manchen Orten nicht wohl. Negative Spitzenreiter dieser Punkte sind bspw. die Parkanlagen ringsum des Friedhofs, der Bürgerpark, der Bahnhof oder der Ortsteil Breitefeld. An vielen dieser Orte haben laut Pfeiffer bereits Begehungen stattgefunden, um diesem Gefühl künftig durch entsprechendes Handeln wie bspw. ein Verbessern der Ausleuchtung entgegenzuwirken. Zudem hat die Kommune bereits einen Präventionsrat ins Leben gerufen, der sich aus Vertretern aus allen Altersgruppen zusammensetzt und mindestens 1x pro Jahr unter dem Vorsitz von Bürgermeister Schledt berät.

Fußgänger-Sicherheit, Fahrradbeleuchtung, Drohnenflüge über Grundstücke

Die Beteiligung der Teilnehmenden war groß. Die Themen reichten dabei über fehlende Fahrradbeleuchtung, Radfahrer auf Fußgängerwegen, Auskundschafter-Besuchen, bis hin zu Fragen nach Kamera-Überwachung, um illegale Müllablagerungen einzudämmen. Viele Menschen sorgen sich dabei nicht nur um die eigne Sicherheit, sondern auch die anderer. Ein Ehepaar berichtete von Fremden auf ihrem Grundstück und der Angst vor Ausspähung. “Schutzmann vor Ort” Thorsten Mlotek (vertrat an diesem Abend Münsters Schutzmann vor Ort Michael Becker) ermunterte bei Auffälligkeiten die Polizeidienststelle in Dieburg zu rufen und keine Scheu zu haben: „Für solche Hinweise sind wir Ihnen dankbar. Wir sind rund um die Uhr besetzt.“ Bei Fahrradbeleuchtung und dem Thema Fahrradfahren setze man laut Tilsner vor allem auf Aufklärung an Schulen und die Durchführung des Fahrradführerscheins.

An diesem Abend wurde die wechselseitige Zusammenarbeit von Polizei und Kommune immer wieder von beiden Seiten gelobt. Florian Tilsner hebt hervor, dass Münster bereits große Schritte macht. Auch Bürgermeister Schledt ist zufrieden und bekräftigte in seiner Schlussrede die Erkenntnis, dass Münster rein objektiv ein sicheres Umfeld sei, wenngleich er selbstverständlich subjektive Bedrohungsgefühle ernst nehme.

Info: Das Sicherheitsportal des Landes Hessen, gibt jedem jederzeit die Möglichkeit sogenannte „Angsträume“ über den Mängelmelder direkt zu melden (auch außerhalb des Wohnorts). Fühlen Sie sich an einem Ort unsicher, so können Sie dies der Polizei auf diesem Weg direkt mitteilen: sicherheitsportal.hessen.de

 

Bildunterschrift: Ordnungsamtsleiter Jens Pfeiffer erläutert die Ergebnisse der Sicherheitsbefragung der Gemeinde Münster. Foto: GM/ Lena Brunn