Freigänger-Katzen unbedingt kennzeichnen und kastrieren lassen!

08.08.2022

- Kategorien: Leben in Münster,
Bildunterschrift: Freigänger-Katzen sollten unbedingt nur kastriert herausgelassen werden. Foto: Pixabay

Unzählige Straßenkatzen, die halb verwildert, abgemagert und krank herumstreunen, bringt man zwar meist eher mit Ländern Südeuropas in Verbindung. Doch auch in Deutschland gibt es dieses Problem, oft leben die Tiere auf Höfen oder an anderen abgelegenen Orten. Sie vermehren sich unkontrolliert und viele leiden unter Wurmbefall, Infektionen und weiteren Krankheiten, eine tierärztliche Versorgung gibt es nicht. Denn anders als viele Menschen glauben, sind Katzen zwar in der Regel sehr eigenständige Tiere, kommen ganz ohne menschliche Zuwendung und medizinische Versorgung (Impfungen etc.) aber nicht zurecht. Viele verwahrloste Straßenkätzchen sterben qualvoll schon als Kitten.

Weite Wege auf der Suche nach Sexualpartnern

Zu der raschen Vermehrung von verwilderten Hauskatzen tragen häufig auch Katzen und Kater bei, die selbst zwar ein Zuhause haben, aber nicht kastriert sind. Geschlechtsreife Tiere legen auf der Suche nach Sexualpartnern oft weite Strecken zurück, laufen also auch an Orte, wo sie ihr Halter/ ihre Halterin nicht vermuten würde. Um dem Problem Herr zu werden, haben manche Städte und Gemeinden, darunter beispielsweise Darmstadt, Roßdorf und Dieburg, eine Kastrationspflicht für freilaufende Hauskatzen eingeführt. Diesen Schritt plant die Gemeinde Münster derzeit nicht, dennoch ruft die Verwaltung alle Tierhalterinnen und Tierhalter dringend auf, ihre Katzen und Kater kastrieren zu lassen, bevor sie Freigang erhalten.

Dabei ist auch zu beachten, dass Katzen sehr früh geschlechtsreif werden, etwa ab einem Lebensalter von sechs Monaten. Weibchen können zwei Mal pro Jahr trächtig werden, je Wurf gibt es bis zu sieben Junge. Diese Zahlen verdeutlichen, wie rasch eine Katzenpopulation anwachsen kann, wenn sie sich unkontrolliert vermehrt. Im Sinne des Tierwohls ist eine rechtzeitige Kastration also unbedingt angeraten. Bitte lassen Sie sich hierzu von Ihrem Tierarzt/Ihrer Tierärztin beraten.

Kontaktdaten auf Mikrochip hinterlegen

Auch eine Kennzeichnung von Freiläufern wird dringend empfohlen. Heutzutage geschieht dies meist über einen winzigen Mikrochip, der den Tieren weitgehend schmerzfrei unter die Haut injiziert werden kann. Anschließend kann man sein Tier bei einer Organisation wie beispielsweise TASSO (www.tasso.net) registrieren lassen und Kontaktdaten hinterlegen. Eine Ortung ist damit zwar nicht möglich. Sollte eine Katze aber mal davonlaufen und im Tierheim oder in einer Tierarztpraxis landen, kann der Mikrochip ausgelesen und der/die Halter/in kontaktiert werden. (MMR)