Gruselig, aber ungefährlich: Die Gespinstmotte ist wieder da

16.05.2022

Gespinstmotten überziehen Sträucher und Büsche mit dichten, weißen Netzen. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl

Auch in diesem Frühjahr sorgen die kleinen Raupen, die Büsche und Sträucher mit dichten, gruselig wirkenden Schleiern überziehen, für Aufsehen und Besorgnis. Aktuell erreichen die Gemeindeverwaltung zahlreiche Anrufe von Bürger*innen, die Gespinste im Bereich des Stadions, im Grenzbereich zum Dieburger Nordring und in der Nähe der Regenbogenschule in Altheim gesichtet haben und befürchten, es handele sich um den gefürchteten Eichenprozessionsspinner. Daher die Entwarnung gleich vorneweg: Die Gespinstmotte, die für dieses Naturschauspiel verantwortlich ist, ist ungefährlich und hat nichts mit dem Eichenprozessionsspinner zu tun. „Von ihr geht keine Gefahr für Mensch oder Tier aus, sie ist ungiftig und harmlos“, weiß Gemeindegärtner Stephan Simon.

Die Gespinstmotte nistet sich je nach Art besonders gern in Wildgehölzen wie Pfaffenhütchen, Weißdorn, Schlehen, Traubenkirschen, Weiden und Obstbäumen ein. Die unscheinbaren Falter, die eine eigene Familie innerhalb der Schmetterlinge darstellen, legen ihre Eier an den Zweigen ihrer Wirtspflanzen ab. Nach einigen Wochen schlüpfen die Raupen und verstecken sich bis zum Frühjahr unter einem Schutzschild. Mit dem Austrieb verlassen sie ihre Verstecke und beginnen zu fressen.

Anfangs nagen die kleinen Raupen an Knospen und jungen Blättern, erst mit zunehmendem Alter beginnen sie mit dem Kahlfraß unter den charakteristischen Gespinsten, die wir derzeit sehen können. Die kunstvollen Netze spinnen die Raupen zum Schutz vor Fressfeinden wie Vögeln. Nach einigen Wochen ist der Spuk vorüber, die Raupen verlassen den Kokon und schlüpfen als schwarz-weiß gepunkteter Falter. Die Pflanzen überstehen den Befall meist unbeschadet.

Die Gespinstmotten sehen gruselig aus, sind aber ungefährlich. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl
Die Gespinstmotten sehen gruselig aus, sind aber ungefährlich. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl