„Die Dreieichbahn muss gestärkt werden!“

16.04.2019

- Kategorien: Verkehr,
Die Bürgermeister Carsten Helfmann (Eppertshausen), Frank Haus (Dieburg), Gerald Frank (Münster), Roland Kern (Rödermark) und Martin Burlon (Dreieich) (v.l.) haben Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid ein Positionspapier mit Forderungen zum sinnvollen Ausbau der Dreieichbahn überreicht. Foto: Stadt Rödermark

Bürgermeister Gerald Frank macht sich gemeinsam mit seinen vier Amtskollegen Carsten Helfmann (Eppertshausen), Frank Haus (Dieburg), Roland Kern (Rödermark) und Martin Burlon (Dreieich) für Maßnahmen des öffentlichen Personennahverkehrs – insbesondere der Dreieichbahn – stark. „Die Dreieichbahn ist für uns das Rückgrat des ÖPNV und eine ökologische Alternative zum Autoverkehr in der Region“, betont Frank. Dazu gehört auch eine sinnvolle Anbindung der Bahn an die geplante Regionaltangente West in Frankfurt. Die fünf Bürgermeister haben der Regierungspräsidentin ein Positionspapier übergeben, in dem sie ihre Forderungen deutlich machen.

Die Botschaft der fünf Bürgermeister an Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid war deutlich: Die in Planung befindliche Regionaltangente West (RTW), die ringförmig im Westen und Südwesten Frankfurts verlaufen soll, muss eine sinnvolle Anbindung an die Dreieichbahn erhalten.

In dem von den fünf Bürgermeistern unterschriebenen und der Regierungspräsidentin übergebenen Positionspapier wird im Sinne einer zukunftsorientierten Fortentwicklung der Dreieichbahn der Bau eines Mittelbahnsteigs in Dreieich-Buchschlag zwischen der Dreieichbahn und dem Endpunkt der RTW als dauerhalte Lösung für kurze und gesicherte Anschlusszeiten sowie optimierte Umsteigewege mit der Dreieichbahn für unerlässlich gehalten.

Planungsgesellschaft spart am falschen Ende

„Auf diesen Mittelbahnsteig will die RTW-Planungsgesellschaft aus Kostengründen verzichten und stattdessen einen Außenbahnsteig mit weitem und daher unkomfortablem Fußweg errichten. Das ist für uns nicht akzeptabel“, erläutert Gerald Frank die Motivation der fünf Bürgermeister. Der Außenbahnsteig sei die „Billigvariante“ von ca. 2,3 Millionen Euro mit großen Nachteilen. So entstehen für Umsteiger weite, umständliche Wege. Der Mittelbahnsteig hingegen, der auf ca. 6 Millionen Euro käme, wäre eine optimale Voraussetzung für die künftige Weiterentwicklung des ÖPNV.

„Wir müssen die Entwicklung der nächsten 20 bis 30 Jahre im Auge haben. Wir brauchen zukunftsweisende Lösungen und kein Stückwerk“, so Frank weiter. „Die Dreieichbahn, die immer mehr zum Rückgrat des ÖPNV in den wachsenden Kreisen Offenbach und Darmstadt-Dieburg wird, muss gestärkt als attraktive, schnelle, bequeme und ökologische Alternative zum motorisierten Individualverkehr.“ Allein in Münster, Dieburg und Eppertshausen gibt es 12.500 sogenannte Auspendler – also Menschen, die für ihren Job tagtäglich die Kommunen verlassen und wieder zurückkommen müssen. 70 Prozent davon nutzen dafür aktuell den Pkw. Volle Straßen sind so vorprogrammiert.

Das Wichtigste aus dem Positionspapier

Zum Forderungspaket in dem Positionspapier der fünf Bürgermeister gehören die spätere Option auf eine RTW-Verlängerung von Buchschlag nach Dieburg, die Elektrifizierung der Strecke, die Einführung eines Halbstundentaktes für durchgebundene Züge von Dieburg bis Frankfurt, der zweigleisige Ausbau (wo immer dies möglich ist), die Verlängerung der Bahnsteige an allen Stationen, der Ausbau der Zufahrtsgleise zum Frankfurter Hauptbahnhof und der adäquate Ausbau der Park&Ride-Plätze an den Bahnhöfen.

Regierungspräsidentin Lindscheid sagte bei der Entgegennahme des Positionspapiers eine intensive Prüfung zu und verwies ansonsten auf die gesetzlichen Aufgaben des Regierungspräsidiums im Planfeststellungsverfahren.

Bildunterschrift: Die Bürgermeister Carsten Helfmann (Eppertshausen), Frank Haus (Dieburg), Gerald Frank (Münster), Roland Kern (Rödermark) und Martin Burlon (Dreieich) (v.l.) haben Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid ein Positionspapier mit Forderungen zum sinnvollen Ausbau der Dreieichbahn überreicht. Foto: Stadt Rödermark