Kultur und Vereine sichern den gesellschaftlichen Zusammenhalt
Erstelldatum18.09.2025
Neben diversen Pflichtaufgaben, die eine Kommune immer abdecken muss – dazu gehören etwa die Abwasserbeseitigung, Straßenbau und öffentliche Ordnung – gibt es auch Leistungen, zu denen man nicht gesetzlich verpflichtet ist. Eine Stadt oder Gemeinde kann also frei darüber entscheiden, ob sie sich diese Angebote „leistet“ oder auch nicht. In Zeiten knapper Kassen sparen viele Kommunen an diesen freiwilligen Leistungen, da der Spielraum für Einsparungen immer enger wird. Münster geht bewusst einen anderen Weg, obwohl auch hier die finanzielle Situation nicht einfach ist.
In Teil 1 unserer Reihe „Fakten zum Haushalt“ haben wir bereits einen Blick auf die Investitionen in die Zukunft Münsters geworfen: die Kinder und Jugendlichen (zu Teil 1). Nun, in Teil 2 der Reihe, geht es nun um den großen Bereich Kultur, Seniorenarbeit und Vereine, der ebenfalls zu den freiwilligen Leistungen zählt.
Insgesamt 40.000 Euro überweist die Gemeinde Münster jedes Jahr als Förderung an die örtlichen Vereine. Die Höhe richtet sich nach der Mitgliederzahl. Zusätzlich werden Bauvorhaben mit 20 Prozent bezuschusst. Im Jahr 2024 zum Beispiel waren das zusätzlich noch einmal 57.200 Euro – on top! „Die Vereine leisten einen unschätzbaren Beitrag für die Kinder- und Jugendarbeit, die Gesundheitsförderung, Integration, Teilhabe und Bildung“, betont Bürgermeister Joachim Schledt. „Viele Vereine haben ohnehin mit steigenden Kosten und Personalmangel zu kämpfen. Darum unterstützen wir als Kommune sie weiterhin finanziell, auch wenn unsere Haushaltslage angespannt ist.“
Ob Seniorenweihnachtsfeier, Seniorenkino, Digitalberatung, Sicherheitsberatung oder Sportangebote: Die Gemeinde Münster betreibt eine aktive Seniorenarbeit, um älteren Menschen Raum für Erlebnisse und Begegnungen zu schaffen. Mit einem überschaubaren Budget von insgesamt 16.500 Euro stellt Beatrice Düring ein vielfältiges Programm auf die Beine, das für jeden Geschmack etwas bereithält. Einige Angebote kosten für die Teilnehmer zwar Geld (wie etwa der Seniorenausflug), dabei muss aber berücksichtigt werden, dass die Ticketeinnahmen nie zu 100 Prozent die Ausgaben abdecken können. Das heißt, die Gemeinde Münster subventioniert alle Angebote für die Bürgerinnen und Bürger Ü 65, damit auch Menschen mit kleinem Einkommen daran teilhaben können.
27.600 Euro stehen insgesamt für den Bereich Kultur im Haushaltsplan der Gemeinde Münster. Dazu zählt unter anderem das umfangreiche Kulturprogramm, bei dem jedes Jahr namhafte Größen wie zum Beispiel das Kikeriki-Theater, Maddin Schneider, Kindertheater und mehr auf der Bühne der Kulturhalle Münster stehen. Bei den Ticketverkäufen werden natürlich auch Einnahmen erzielt, was das Ergebnis verbessert. Zum Bereich Kultur zählen darüber hinaus aber noch weitere Events und Veranstaltungen wie etwa der Weihnachtsmarkt. Dieses vielfältige Angebot wäre ohne freiwillige Leistungen der Gemeinde nicht in dieser Form umsetzbar.
Weitere Zuschüsse zahlt die Gemeinde an karitative Vereine wie das Deutsche Rote Kreuz, VDK, AWO und Caritas. Für das DRK wird zudem die KFZ-Versicherung für die Einsatzfahrzeuge übernommen. Außerdem werden Neuanschaffungen für Equipment mit zehn Prozent bezuschusst.
„All diese Leistungen erbringt die Gemeinde freiwillig. Natürlich kostet das Geld, doch ohne die bunte Vereinslandschaft, Seniorenangebote und Kultur wären wir dennoch ärmer. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, fasst Bürgermeister Joachim Schledt zusammen.
Was ist die Reihe „Fakten zum Haushalt“?
Wie jede Firma oder jeder Privathaushalt hat auch eine Stadt oder Gemeinde Einnahmen und Ausgaben. Es müssen zum Beispiel Straßen und Kanäle gebaut und instandgehalten, Kindergärten betrieben und eine Kreis- und Schulumlage bezahlt werden. Einnahmen kommen vor allem aus Einkommens-, Gewerbe- und Grundsteuer sowie Zuschüssen vom Land. Alle Zahlen, Daten und Fakten werden im gemeindlichen Haushalt detailliert aufgelistet, doch für Außenstehende ist es oft schwer, den Überblick zu behalten. Aus diesem Grund hat die Gemeinde Münster die Reihe „Fakten zum Haushalt“ ins Leben gerufen, bei der einige Positionen aus dem Haushalt aufgegriffen und anschaulich erklärt werden. (MMR)
