Das schmeckt auch Ratten: Bitte keine frei zugänglichen Tierfutterstationen auf „grünen Fingern“ aufstellen!

18.04.2023

Das Aufstellen von Futterhäuschen auf "grünen Fingern" ist nicht erlaubt! Ratten werden angelockt. Foto: Bauhof Münster

Entlang des Helgolandrings in Münster gibt es mehrere „grüne Finger“, also kleine Grünstreifen, die in Gemeindebesitz sind und das Baugebiet auflockern. Auf einigen dieser Bereiche sind in den letzten Tagen Igelhäuschen und Tierfutterstationen ohne Sicherung gegen Ratten aufgestellt worden. Dahinter standen sicherlich gute Absichten von Tierfreunden, allerdings schmeckt das Futter nicht nur Igel und Co., sondern auch Tieren, die niemand gern in einer Wohnsiedlung haben möchte, allen voran Ratten. Fühlen die sich erst einmal in einer Gegend wohl und werden auch noch mit einem All-you-can-eat-Buffet versorgt, vermehren sie sich rasant und bleiben auf Dauer.

Anders als von vielen angenommen, leben und vermehren sich Ratten nämlich nicht ausschließlich innerhalb der Kanalisation. Auch Marder und Waschbären laben sich gern an Igel- und Katzenfutter. Der Bauhof der Gemeinde Münster hat die Futterstationen daher entfernt und verwahrt. Der Eigentümer/die Eigentümerin kann sich gern an die Verwaltung wenden und die Häuschen abholen.

„Das Aufstellen der Häuschen war sicherlich ganz lieb gemeint“, weiß auch Tatjana Maier vom Grünflächenamt. „Doch wir appellieren dringend an alle, große, frei zugängliche Futterstellen mit einem so reichhaltigen Angebot im öffentlichen Raum nicht aufzustellen. Wenn überhaupt, können Futterstationen auf Privatgrundstücken platziert werden.“ Dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, Futter nicht lose auszulegen, sondern speziell dafür vorgesehene Futterstationen mit Rattensicherung (sogenannten Rattenklappen) zu nutzen. „Auch da bitten wir, die Konsequenzen für die gesamte Siedlung zu überdenken. Denn ein Rattenbefall betrifft schließlich alle – mit all seinen unschönen Auswirkungen.“

Am wirksamsten hilft man Igeln und anderen Wildtieren übrigens durch die naturnahe Gestaltung von Gärten, um ihnen Unterschlupfmöglichkeiten und ein reichhaltiges, natürliches Nahrungsangebot zu bieten und die Artenvielfalt zu stärken. Tipps rund um einen igelfreundlichen Garten gibt es zum Beispiel hier: https://www.lbv.de/ratgeber/lebensraum-garten/igelfreundlicher-garten.