Das ARThaus ist wieder da

21.12.2018

- Kategorien: Altheim,
Hans-Georg Schöpp vom Förderausschuss, Kristin Wicher vom ARThaus-Verein und Bürgermeister Gerald Frank (v.l.) schneiden ein rotes Band im ARThaus durch und übergeben das Kunst- und Kulturzentrum somit offiziell seiner Bestimmung. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl

Am 19. Dezember ist das ARThaus Altheim nach umfangreichen Sanierungsarbeiten offiziell eröffnet worden. Im Beisein von Landrat Klaus-Peter Schellhaas, dem ARThaus-Verein, Vertretern des Regionalmanagements, der politischen Gremien sowie der Gemeindeverwaltung Münster, beteiligter Baufirmen und weiteren Gästen übergab Bürgermeister Gerald Frank den denkmalgeschützten Mollerbau seiner Bestimmung als Kunst- und Kulturzentrum für alle Bürger. Die Sanierung war zu großen Teilen durch LEADER-Fördermittel der Europäischen Union finanziert worden – mit dem höchstmöglichen Fördersatz. Und der Landrat hatte noch ein paar weitere „Weihnachtsgeschenke“ mitgebracht.

Das ARThaus Altheim hat seine Arbeit als Kunst- und Kulturzentrum wieder aufgenommen. Der 1862 errichtete Mollerbau, der bis in die 70er Jahre hinein als Rathaus des damals noch eigenständigen Altheims diente, war in den vergangenen zwei Jahren umfassend saniert worden. „Es war früher ein Haus des Volkes, und es soll weiterhin ein Haus des Volkes bleiben“, sagte Bürgermeister Gerald Frank vor rund 60 geladenen Gästen.

„Zu verdanken haben wir das vor allem dem Engagement von Bürgern, die sich für dieses Haus stark gemacht und etwas Vielfältiges, Lebendiges geschaffen haben“ , ergänzte er in Richtung Kristin Wicher, Roger Rigorth und Ellen Jöckel vom ARThaus Verein, die gemeinsam mit ihren Mitstreitern viel Zeit und Herzblut in die Neukonzeption des Kunst- und Kulturzentrums gesteckt haben.

2016 begann die Sanierung

Der Weg dorthin war nicht leicht, denn der Zahn der Zeit hatte sehr an dem über 150 Jahre alten Schmuckstück genagt. Ende 2016 wurde mit ersten Bauarbeiten am Dachstuhl begonnen. Kurz zuvor hatte die Gemeindevertretung mehrheitlich beschlossen, das alte Rathaus dem Verein Kunst und Kultur Münster-Altheim e.V. zur Nutzung zu überlassen. Bereits seit 2015 hatten die Künstler das ARThaus mit Ausstellungen, Konzerten, Koch-Events und mehr in eine kulturelle Begegnungsstätte für jedermann verwandelt.

Bei der Sanierung war es dem Verein wichtig, die bewegte Geschichte des Hauses sichtbar zu erhalten. So sind etwa die alten Türschilder an den früheren Amtsstuben mit Original-Aufschrift erhalten geblieben. Im Obergeschoss blieb der alte Holzboden erhalten, wurde nur geschliffen und neu versiegelt. Auch alte Borten an den Wänden wurden harmonisch in die neue Farbgestaltung integriert. Heizungsrohre und die abgehängten Decken im Erdgeschoss wurden nicht ausgetauscht, sondern lediglich gestrichen.

„Geschichte wird hier nicht geleugnet, sondern präsentiert“, fasste es Kai Herd, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins, in einem kurzen historischen Rückblick zusammen. Auch bei der Außengestaltung wurde darauf geachtet, das Erscheinungsbild des Gebäudes originalgetreu wiederherzustellen. Dies schreibt allein schon der Denkmalschutz vor, so etwa auch die monochrome Farbgestaltung der Fassade. Neu ist hingegen der ARThaus-Schriftzug, der von der Firma Metallbaugesellschaft Schmidt in Münster gestiftet wurde.

LEADER-Höchstfördersatz für das ARThaus

Die Hälfte der Gesamtkosten in Höhe von rund 400.000 Euro für die Sanierung konnte mit Hilfe von LEADER-Fördermitteln der Europäischen Union finanziert werden. Die 200.000 Euro sind zudem der Höchstfördersatz, den der Förderausschusses der Lokalen Aktionsgruppe Ländlicher Raum Darmstadt-Dieburg überhaupt vergeben kann. Zum ersten Mal hat ein Projekt diese hohe Summe erhalten. „Das adelt das ARThaus natürlich zusätzlich“, freute sich Bürgermeister Gerald Frank im Beisein von Hans-Georg Schöpp, dem Vorsitzenden des Förderausschusses, und Landrat Klaus-Peter Schellhaas.

Der Landrat lobte den Erhalt des historischen Gebäudes als Treffpunkt für alle Bürger. Es sei wichtig, Projekte zu unterstützen, die sich dafür einsetzen, das Leben im Dorf zu erhalten. Er hob auch den unermüdlichen Einsatz von Bürgermeister Gerald Frank und seiner Finanzverwaltung bei der Beschaffung von Fördermitteln allgemein hervor. Denn die Anstrengungen beschränken sich nicht allein aufs ARThaus. Münster hat für etliche weitere Projekte LEADER-Gelder beantragt – und den Zuschlag erhalten.

Als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk hatte Schellhaas gleich vier Förderbescheide mitgebracht: Rund 17.000 Euro werden für die Anschubfinanzierung Personal und Planungsleistungen für die Neukonzeption des Muna-Geländes bereitgestellt, rund 24.000 Euro fließen in die Skaterbahn Altheim. Weitere rund 95.000 Euro Zuschuss gehen an geplante Mehrgenerationenanlagen im Bürgerpark und an der Mühlgasse, rund 122.000 Euro werden für eine Beleuchtung des Radweges zwischen Münster und Eppertshausen bereitgestellt. Insgesamt fließen aus dem LEADER-Topf somit über 500.000 Euro nach Münster. „Das ist absoluter Rekord im Kreis“, betonte der Landrat.

Alle Infos zum umfangreichen Veranstaltungsprogramm im ARThaus sind online unter http://www.rathaus-arthaus.de zu finden. Alle Bürger sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen und sich selbst einen Eindruck vom neuen alten Altheimer Rathaus zu machen.

Bildunterschrift: Hans-Georg Schöpp vom Förderausschuss, Kristin Wicher vom ARThaus-Verein und Bürgermeister Gerald Frank (v.l.) schneiden ein rotes Band im ARThaus durch und übergeben das Kunst- und Kulturzentrum somit offiziell seiner Bestimmung. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl