Corona-Pandemie: Positive Bilanz der Einkaufshilfe

30.06.2020

- Kategorien: Corona,

Kurz nachdem im März in ganz Deutschland weitgehende Beschränkungen des öffentlichen Lebens in Kraft getreten waren, hatte die Gemeinde Münster eine Einkaufshilfe für Risikogruppen ins Leben gerufen. Ziel war es, Münsterer Bürgerinnen und Bürgern über 60 Jahre oder mit Vorerkrankungen den Gang zum Supermarkt oder in die Apotheke zu ersparen, um sie vor einer Infektion zu schützen. Das Infektionsgeschehen war damals unübersichtlich und sehr dynamisch, zudem galten noch keine einheitlichen Vorgaben wie die Maskenpflicht.

Nach nunmehr drei Monaten Einkaufshilfe zieht die Gemeinde Münster eine positive Bilanz: 43 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer kamen dem Aufruf nach, Einkäufe für Risikogruppen zu übernehmen, berichtet Tamara Wolf von der Kinder- und Jugendförderung, die das Angebot koordiniert hat. „Von der Welle der Hilfsbereitschaft waren wir wirklich überwältigt“, blickt Bürgermeister Gerald Frank zurück. „Das hat uns wieder einmal gezeigt: In Krisenzeiten hält Münster fest zusammen, um die Schwächsten zu schützen.“ Auch Mitarbeiter/innen der damals bis auf eine Notbetreuung komplett geschlossenen Münsterer Kitas engagierten sich als Einkaufshelfer. Organisiert wurde das Angebot über eine eigens geschaltete Hotline von den Mitarbeiter/innen der Abteilung Soziales.

Dankbarkeit bei den Nutzer/innen

Insgesamt wurden in den vergangenen 13 Wochen 56 Einkäufe getätigt. Eine regelmäßige Nutzerin ist die 68-jährige Brigitte Heckwolf. Sie gehört aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe und hatte sich im März zu allem Übel noch die Schulter gebrochen, was es ihr unmöglich machte, selbst Einkäufe zu erledigen. „Die Einkaufshilfe hat immer super funktioniert, alle waren sehr freundlich und ich bin dafür sehr dankbar.“ Sie war über einen Presseartikel im örtlichen Blättchen auf das Angebot der Gemeinde aufmerksam geworden. Die Übergabe von Geld und Waren erfolgte einmal pro Woche unkompliziert durch das Fenster.

In den letzten paar Wochen gab es kaum noch neue Anfragen. Da das Infektionsgeschehen im Landkreis Darmstadt-Dieburg mittlerweile sehr stark eingedämmt werden konnte (die Inzidenz liegt aktuell bei 1-2 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner pro Woche) und Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht beim Einkauf das Infektionsrisiko minimieren, wird die Einkaufshilfe über den Sommer vorläufig eingestellt.

Denn die Kapazitäten in der Gemeindeverwaltung werden nun wieder verstärkt in anderen Bereichen gebraucht: Die örtlichen Kitas starten laut Vorgabe des Landes Hessen am 6. Juli in den Normalbetrieb und auch die Kinder- und Jugendförderung hat mittlerweile – in reduzierter Form und ausschließlich draußen – ein Angebot gestartet. Falls einige Bürger/innen weiterhin dringend auf eine Einkaufshilfe angewiesen sind, stehen Ehrenamtliche zur Verfügung, die von der Christlichen Gemeinde Münster koordiniert werden (siehe Infokasten).

Abstands- und Hygieneregeln weiter beachten

Sollte das Infektionsgeschehen – was natürlich niemand hofft! – im Landkreis wieder aufflammen, kann die Einkaufshilfe schnell wieder an den Start gehen, sie „schlummert“ sozusagen im Hintergrund weiter, um problemlos reaktiviert werden zu können. „Allen Helferinnen und Helfern möchte ich an dieser Stelle noch einmal herzlich für ihr Engagement danken. Sie haben einen wesentlichen Beitrag dafür geleistet, das Virus bei uns im Landkreis effektiv einzudämmen und Risikopatienten vor einer Infektion zu schützen“, sagt Bürgermeister Gerald Frank. „Wir alle haben es selbst in der Hand, dass das auch künftig so bleibt und wir einen entspannten Sommer genießen können. Ich appelliere an alle, dass wir uns auch weiterhin konsequent an die Abstands- und Hygieneregeln halten!“

In dringenden Fällen: Hier erhalten Sie weiterhin Unterstützung

Falls einige Bürger/innen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe weiterhin auf eine Einkaufshilfe angewiesen sind, können sie sich bei Rene Schramm von der Christlichen Gemeinde unter der Nummer 0151-19763500 melden, der ein Netz von Ehrenamtlichen koordiniert, die Einkäufe übernehmen können.

Bildunterschrift: Ende März startete die Gemeinde Münster eine Einkaufshilfe, für die sich viele Freiwillige fanden – darunter auch Mitarbeiter/innen aus den Münsterer Kitas wie hier Erzieherin Sevilay Aslan. Archivfoto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl