Bürger setzen sich fürs Altheimer Lädchen ein

25.07.2018

Rund 80 Bürger waren der Einladung von Bürgermeister Gerald Frank ins Gustav-Schoeltzke-Haus gefolgt, um über die Rettung des Altheimer Lädchens zu diskutieren. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl

Das Altheimer Lädchen liegt den Bürgern am Herzen und sie wollen sich für seinen Erhalt stark machen – dieses deutliche Signal setzten am vergangenen Freitag die rund 80 Besucher, die der Einladung von Bürgermeister Gerald Frank ins Gustav-Schoeltzke-Haus gefolgt waren. In einer lebhaften Diskussion wurden Probleme und Lösungsansätze rund um den gefährdeten, von Felicitas Lauszat geführten Laden diskutiert. Spontan formierte sich sogar ein Arbeitskreis, der sich des Themas nun genauer annehmen will. Weitere öffentliche Veranstaltungen folgen.

Seit 2009 betreibt Felicitas Lauszat das Altheimer Lädchen mit Leidenschaft und Herzblut. Aber die finanziellen Sorgen werden immer größer. Zwar hat sie einige Stammkunden, aber der Großteil der Altheimer kauft nicht bei ihr ein. Sollte der Laden schließen, fällt der einzige Vollversorger in dem Ortsteil weg – vor allem für ältere und nicht mehr mobile Menschen wäre das katastrophal.

Wie kann das Altheimer Lädchen gerettet und für die Zukunft fit gemacht werden? Mit dieser Fragestellung hatte Bürgermeister Gerald Frank die Bürger am vergangenen Freitag zu einer Veranstaltung ins Gustav-Schoeltzke-Haus eingeladen.

„Das Altheimer Lädchen ist mehr als ein Nahversorger. Es wäre schlimm, wenn es nicht mehr da wäre, denn es ist auch eine Begegnungsstätte. Es gibt Bürger, die zweimal am Tag dort einkaufen, um einen Kaffee zu trinken und soziale Kontakte zu haben“, hob Frank die Besonderheit des Angebots hervor.

Parkplatzsituation ist ein großes Problem

Wie groß das Interesse am Erhalt des Geschäfts ist, zeigte allein schon die Beteiligung: Rund 80 Bürger, darunter nicht nur Altheimer, folgten der Einladung der Gemeinde und beteiligten sich rege an der Diskussion. Die schwierige Parkplatzsituation wurde als einer der Knackpunkte genannt: Vor einigen Jahren konnte die Situation zwar schon etwas verbessert werden, indem die Gemeinde die Parkzeit auf den Stellflächen direkt vor dem Laden begrenzen ließ, um zu verhindern, dass Dauerparker sie blockieren.

Doch der Parkdruck entlang der Kirchstraße ist noch immer ein Problem. Auch die Öffnungszeiten, das im Vergleich zu Discountern und Supermärkten kleine Sortiment und die Annahme, dass die Preise im Lädchen viel höher seien als anderswo (was übrigens nicht stimmt), wurden als Ursachen für die Probleme herausgearbeitet.

Neuer Standort im Gespräch

Doch von den Besuchern kamen auch etliche Lösungsansätze: Die Vorschläge reichten von einer Verlegung des Lädchens in die ehemalige Volksbank oder ins Schoeltzke-Haus über eine Ausweitung des Sortiments auf regionale Produkte bis hin zum Angebot eines Lebensmittel-Lieferservices.

Die Bürger regten auch flexiblere Öffnungszeiten, mehr Marketing, die Kooperation mit Vereinen bei Veranstaltungen und den Erfahrungsaustausch mit gut laufenden Dorfläden in der Umgebung an. Die Möglichkeit, Fördermittel aus dem LEADER-Programm der Europäischen Union in Anspruch zu nehmen, hat die Gemeinde bereits geprüft – dafür braucht es aber zunächst ein tragfähiges Konzept.

Doch das Allerwichtigste für das Überleben des Lädchens sind weder Fördermittel noch Umzugspläne, sondern Kunden. Bislang kauft nur ein Bruchteil der Altheimer dort ein. „Es liegt vor allem an den Altheimern selbst“, wandte sich Bürgermeister Gerald Frank an die Anwesenden: „Sie stimmen mit den Füßen und mit dem Portemonnaie ab.“

Im Zuge der lebhaften Diskussion fanden sich schnell einige Bürger, die in einem spontan neu gegründeten Arbeitskreis zur Zukunft des Altheimer Lädchens mitarbeiten wollen. Diese Gruppe wird die gesammelten Punkte sichten und weiterentwickeln. Im Anschluss wird es eine weitere, öffentliche Veranstaltung geben, um mehr ins Detail zu gehen und ein Konzept zu entwickeln, das dem Lädchen den Weg in die Zukunft ebnet.

Bildunterschrift: Rund 80 Bürger waren der Einladung von Bürgermeister Gerald Frank ins Gustav-Schoeltzke-Haus gefolgt, um über die Rettung des Altheimer Lädchens zu diskutieren. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl