Asiatische Hornisse breitet sich in Südhessen aus – Meldeportal
03.04.2024

Die aus Südostasien stammende Asiatische Hornisse wurde vermutlich über Importware in den Südwesten Frankreichs eingeschleppt und gilt mittlerweile nach EU-Verordnung 1143/2014 als invasive gebietsfremde Art, die sich seit 2019 auch in Hessen stark ausbreitet. Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist etwas kleiner als unsere heimische Hornisse (Vespa crabro). Die Arbeiterinnen der Asiatischen Hornisse werden bis zu 2,4 cm groß, Königinnen können auch bis 3 cm groß werden. Zu erkennen ist die Asiatische Hornisse an ihrer charakteristischen schwarzen Grundfärbung: Die Brust ist schwarz, der Hinterleib dunkel mit wenigen gelben Binden. Die Beine sind schwarz-gelb gefärbt.
Die Asiatische Hornisse baut zwei Nester. Das im Frühjahr von der Königin gebaute, etwa Handballen große Gründungsnest (Primärnest) hängt meist in Schuppen oder Sträuchern, teils aber auch in Bodennähe oder Hecken. Die Filialnester (Sekundärnest) werden im Sommer gebaut und befinden sich meist in mehr als zehn Metern Höhe freihängend in Bäumen. Das Einflugloch befindet sich seitlich am Nest. Die Nester können einer Höhe von 60 bis 100 cm einen Durchmesser von 50 bis 80 cm erreichen.
Konflikt mit heimischen Arten?
Invasive Arten können sich rasch ausbreiten und verdrängen dabei zum Teil heimische Arten. So ist von der Asiatischen Hornisse bekannt, dass ihr Beutespektrum sich aus anderen Insekten wie Honigbienen oder Wespen zusammensetzt. Da mögliche Auswirkungen auf ganze Bienenvölker oder auch die Europäische Hornisse bisher noch nicht erforscht sind, ist es wichtig, die Verbreitung der Asiatischen Hornisse im Auge zu behalten und über ihr Vorkommen informiert zu sein. So können im Falle einer Gefährdung seltener Arten entsprechende Schritte eingeleitet werden. Homepage des HLNUG: https://www.hlnug.de/hornisse
Meldeportal
Das Meldeportal des Landes Hessen finden Sie über die Homepage des HLNUG https://www.hlnug.de/hornisse. Meldungen der Asiatischen Hornisse sind bitte immer mit Foto abzugeben. Meldungen ohne Foto sind nicht verifizierbar und werden daher verworfen. Nestmeldungen werden immer bearbeitet! Sichtmeldungen wird nicht im Einzelnen nachgegangen.
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Zentrum für Artenvielfalt
Europastraße 10, 35394 Gießen
Telefon: 0641-200095 58
E-Mail: arten@hlnug.hessen.de
Über das Meldeportal können auch viele andere Arten gemeldet werden, z.B. Hirschkäfer, Gottesanbeterin und viele mehr. https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden
Wie funktioniert die Meldekette?
Die Asiatische Hornisse ist eine invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 (Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2016/1141 vom 13. Juli 2016) und unterliegt als Art des Artikel 16 EU-VO „frühe Phase der Invasion“ einer Melde- und Beseitigungspflicht der das Land Hessen nachkommen muss (Quelle: https://neobiota.bfn.de/unionsliste/art-16-frueherkennung.html). Eine Notifizierung der Asiatischen Hornisse an das Bundesamt für Naturschutz (BfN) erfolgt über das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Forsten, Weinbau und Heimat (HMLU). Das Land Hessen hat 2019 ein Citizen Science Projekt zum Thema „Invasive Arten“ ins Leben gerufen (www.hlnug.de/invasive-arten) – darunter fällt auch die Asiatische Hornisse. Seitdem
können von allen Bürgerinnen und Bürgern Sichtungen invasiver Arten in Hessen über das Meldeportal des Landes gemeldet werden.
Die Meldungen der Asiatischen Hornisse werden täglich kontrolliert, sollte es sich um eine Nestmeldung handeln, wird diese an das zuständige Regierungspräsidium sowie unsere Expertinnen und Experten weitergegeben, damit das Nest schnellst möglich beseitigt wird. Die Beseitigung, insbesondere der Nester der Asiatischen Hornisse, wird vom zuständigen Regierungspräsidium beauftragt. Zudem hat das Land Hessen einen Dienstleistungsvertrag mit einem Hornissenberater, der sowohl dem HLNUG als auch dem RP beratend zur Seite steht und Schulungen rund um das Thema Asiatische Hornisse hält.
Bildunterschrift: Ein Foto der beiden Hornissenarten: © Reiner Jahn / velutina.de
Text: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie