Aktionstag am 25.11.: Münster setzt ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen
17.11.2020

Am 25. November findet der Internationale Gedenk- und Aktionstag „NEIN zu Gewalt an Frauen!“ statt. Diesen wichtigen Tag nimmt die Gemeinde Münster zum Anlass, um ein deutlich sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen: In Rahmen einer gemeinsamen Aktion der aktiven kommunalen Frauenbeauftragten im Landkreis Darmstadt-Dieburg und dem Netzwerk Gewaltschutz wird am Rathaus an diesem Tag eine Flagge mit dem Motto: „Frei leben – ohne Gewalt“ gehisst. Es beteiligen sich neben Münster zahlreiche Kommunen im Landkreis, die Kreisverwaltung Darmstadt-Dieburg, das Polizeipräsidium Südhessen sowie die Stadt Darmstadt.
Betroffenen Frauen und Mädchen zeigen: Ihr seid nicht allein!
Mit dem Schwerpunkt „#meinherzgehörtmir – Gegen Zwangsverheiratung und Frühehen“ sollen viele Aktionen in ganz Deutschland Menschen aller Altersklassen aufrütteln und zum Thema sensibilisieren. „Darüber hinaus wollen wir aber auch den betroffenen Mädchen und Frauen zeigen: Ihr seid nicht alleine, gemeinsam setzen wir uns für ein freies und selbstbestimmtes Leben ein!“, erläutern Kristina Löbig und Tamara Wolf vom „Büro für Chancengleichheit“ der externen Gleichstellungsbeauftragen bei der Gemeinde Münster.
Jährlich werden nach offiziellen Angaben von UNICEF weltweit 12 Millionen Mädchen unter 18 Jahren verheiratet, viele sind noch nicht einmal 16 Jahre alt. Insgesamt kann von derzeit 650 Millionen Frauen ausgegangen werden, die unter 18 Jahren verheiratet wurden. Die Folgen von Frühehen sind vielfältig: häusliche und sexualisierte Gewalt, gesundheitsgefährdende Teenagerschwangerschaften sowie massive soziale und ökonomische Abhängigkeit.
Obwohl Zwangsverheiratung in Deutschland strafrechtlich verfolgt wird und auch die Verheiratung Minderjähriger seit 2017 verboten ist, werden nach wie vor Mädchen und Frauen in Deutschland gegen ihren Willen verheiratet. „Weitere Aktionen sind dieses Jahr aufgrund der aktuellen Corona-Lage nicht möglich“, so Löbig und Wolf weiter, „darum ist es umso wichtiger, symbolisch ein starkes Signal zu setzen.“
Kontakt
Externe Gleichstellungsbeauftragte in Verwaltungen sind Ansprechpartner*innen in allen Fragen der Gleichstellung von Bürger*innen und unterstützen Politik, Verwaltung und Institutionen bei der Umsetzung geschlechtergerechten Handelns. Sie kooperieren, beraten und verweisen, sie organisieren, initiieren und vernetzen sich. Das „Büro für Chancengleichheit“ der Gemeinde Münster sind erreichbar unter Mail Chancengleichheit@muenster-hessen.de und Telefon 06071/3002-415 oder -412.
Bildunterschrift: Tamara Wolf (links) und Kristina Löbig vom „Büro für Chancengleichheit“ der externen Gleichstellungsbeauftragen bei der Gemeinde Münster werden am 25. November auf dem Rathausplatz eine Fahne mit der Aufschrift „Frei leben – ohne Gewalt“ hissen. Foto: Meike Mittmeyer-Riehl