Abwasser-Fachleute tagen in Münster

16.04.2019

- Kategorien: Kläranlage,
Zu einem Informationsaustausch und einer Fortbildung sind Vertreter von 37 Kläranalgen aus Darmstadt-Dieburg, Darmstadt und Groß-Gerau vergangene Woche in Münster zusammengekommen, hier in einem Raum der Freiwilligen Feuerwehr Münster. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl

Am vergangenen Dienstag sind Abwasserfachleute aus 34 Klärwerken in den Landkreisen Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau sowie der Stadt Darmstadt zu einer Fortbildung in Münster zusammengekommen. Ziel dieser regelmäßigen Treffen ist es, mit technischen und gesetzlichen Veränderungen im Bereich Abwasseraufbereitung Schritt zu halten – damit wir alle auch in Zukunft sauberes Trinkwasser genießen können.

Kanalnetze und Kläranlagen kosten viel Geld beim Bau und beim Betrieb. Sie können nur dann ihren vollen Beitrag zum Umwelt- und Gewässerschutz leisten und wirtschaftlich arbeiten, wenn die Mitarbeiter technisch und rechtlich immer auf der Höhe der Zeit sind. „Bei den hohen Investitionen, den beträchtlichen Betriebskosten und einer sich ständig verändernden und verschärfenden Gesetzesgrundlage muss daher auf die laufende Fortbildung des Personals besonderer Wert gelegt werden“, betont Kilian Huther, Leiter der Münsterer Kläranlage.

Diesem Zweck dienen die deutschlandweit rund 500 sogenannten Abwasser-Nachbarschaften der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., die sich regelmäßig treffen. Am vergangenen Dienstag sind Vertreter der Nachbarschaften 309 (Landkreis Darmstadt-Dieburg mit kreisfreier Stadt Darmstadt) und 308 (Landkreis Groß-Gerau) in Münster zu einer Fortbildung zusammengekommen.

Phosphat ist zentrales Thema

Dass diese Maßnahmen Früchte tragen, zeigt die Tatsache, dass die Reinigungsleistung der Kläranlagen in Hessen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist und somit die Schadstoffbelastung in den Gewässern reduziert werden konnte. Mit dem aktuellen Maßnahmenplan 2015 bis 2021 für das Land Hessen ergab sich nochmals eine deutliche Verschärfung der Vorgaben an die Reinigungsleistung, insbesondere was Phosphate angeht.

„Hiervon ist auch unsere Kläranlage in Münster betroffen“, betont Huther. Zu viel Phosphat im Wasser kann in Flüssen und Seen zu Sauerstoffmangel und somit zum Fischsterben führen. Zentrale Themen der Veranstaltung waren somit vor allem neue Verfahren zur Phosphat-Entfernung aus dem Abwasser, die Optimierung des Nachklärbeckens und die Mess-, Steuer- und Regeltechnik.

Ende der 70er Jahre sind im Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland 43 Nachbar-schaften zur Fortbildung des Betriebspersonals von Klärwerken gegründet worden. Die ehrenamtliche Leitung der Veranstaltungen der Nachbarschaften 308 und 309 liegt bei Dipl.-Ing. Barbara Croissant von der Odenwälder Wasser- und Abwasser-Service GmbH, OWAS, in Erbach. Obmänner der Gruppe sind die Abwassermeister Friedhelm van Koeverden vom Klärwerk Büttelborn und Edmund Linke vom Klärwerk Groß-Zimmern.

Bildunterschrift: Zu einem Informationsaustausch und einer Fortbildung sind Vertreter von 37 Kläranalgen aus Darmstadt-Dieburg, Darmstadt und Groß-Gerau vergangene Woche in Münster zusammengekommen, hier in einem Raum der Freiwilligen Feuerwehr Münster. Foto: GM/Meike Mittmeyer-Riehl